"Ich absolviere den praktischen Teil meiner Ausbildung in einer Wohngruppe für Jugendhilfe und fand den Gedanken, im Kindergarten zu arbeiten, noch nie so wahnsinnig attraktiv. Dann kann ich's ja wenigstens im Ausland machen, oder? Gesagt, getan, informiert, beworben, lets go!"
"Du hast jetzt so eine Gelegenheit, wenn du´s nicht machst, ärgerst du dich dein ganzes Leben!"
Simons Start war nicht der einfachste. Ein fremdes Land, ein neuer Arbeitsplatz und andere Arbeitsschwerpunkte. Da hilft es, wenn die Kolleginnen und Kollegen den Anfang erleichtern.
"Der Umstieg auf Kindergarten war schwieriger als erwartet, da die Kinder jünger als erwartet waren und nicht muttersprachlich deutsch. Manchmal war es etwas schwer, seine Rolle in der Gruppe zu finden, da bereits zwei Erzieher auf nur sechs Kinder verteilt waren und diese perfekt abgestimmt gearbeitet haben. Außerdem habe ich mich noch nie so sehr als "Praktikant" gefühlt wie dort. Die meisten Kollegen waren aber sehr nett."
Simon hatte leichte Bedenken bezüglich seines Schulenglisch, machte sich jedoch keine großen Sorgen, da auf der Arbeit dort hauptsächlich Deutsch gefordert war. Seine Familie und Freunde vermisste er zu Beginn tatsächlich etwas, doch Video-Telefonate konnten hier wirklich gut helfen!
„Im Laufe der Zeit, vor allem auf den Ausflügen, bin ich sehr vielen Leuten begegnet. Australiern, Russen, ein Taiwanese, Amerikanern, Norwegern, Kanadiern. Und natürlich ganz vielen Vietnamesen."
"Meine Empfehlungen für Vietnam? Das Mekong-Delta, die Affeninsel Can Gio, die Chu-Chi-Chunnel, die Küstenstadt Vung Tau, alles mögliche in Ho-Chi-Minh-Stadt (z.B. den Wiedervereinigungspalast), die Halong Bay, vieles in Hanoi - u.a. die Train Street (mit Eierkaffee) und das Ho-Chi-Minh-Mausoleum, Sa Pa (Stadt in den Bergen mit umliegenden Dörfern in den Reisfeldern), die Feierlichkeiten zum Tet-Fest in Vietnam."
"Es waren so einige spannende Sachen dabei... durch die Chu-Chi-Tunnel kriechen, mit den Füßen im südchinesischen Meer oder die Train Street in Hanoi."
"Du warst quasi fast zehn Wochen alleine in Vietnam unterwegs, da kannst du auch alles andere schaffen"
"Ich bin definitiv selbstbewusster geworden und traue mir mehr Dinge zu! Auch die Tatsache, dass ich mit jedem, egal von wo er kommt, auf Englisch kommunizieren konnte - einfach drauf los halt."
© Texte und Fotos: Simon Jungesblut
Simons Auslandsaufenthalt war übrigens Erasmus+ gefördert.
Erasmus+ als europäisches Programm fördert in erster Linie Aufenthalte in den Programmländern. Seit 2021 sind in begrenztem Rahmen aber auch außereuropäische Aufenthalte möglich. Weitere Infos dazu findest du hier.