Spiegel-Selfie
So lief's für Hong-Lena
Durch ein Auslandspraktikum wollte ich meinen persönlichen und fachlichen Horizont erweitern sowie meine erlernten Fähigkeiten weiterentwickeln und unter Beweis stellen. Mich begeisterten vor allem die Vielfalt und die breit gefächerten Aufgabengebiete. Die Organisation, die Verantwortung im Hintergrund und der Kontakt mit Menschen waren sehr spannend und abwechslungsreich. Darüber hinaus reizte mich an einem externen Einsatz das Kennenlernen einer neuen Unternehmenskultur und der Austausch im unternehmerischen Denken und Handeln.
Mein Auslandspraktikum startete mit einem herzlichen Empfang in Wien. Die Partnerorganisation organisierte einen Minibus vom Flughafen zu meiner WG. Dort traf ich auf liebe Mitbewohner und Mitbewohnerinnen. Für mich war es eine neue Erfahrung, mit Fremden zusammenzuleben. Es ermöglichte mir, meine sozialen Fähigkeiten zu stärken.
Außerdem bot mir die Unterkunft einen komfortablen Rückzugsort nach einem ereignisreichen Arbeitstag. Für Erkundungen im schönen Wien war sie der perfekte Ausgangspunkt. Die Wohngemeinschaft ermöglichte es mir, mich in Wien schnell einzuleben.
Auch die neuen Kollegen nahmen mich herzlich auf und boten mir Unterstützung und Hilfestellung an. Ich fühlte mich in meinem neuen beruflichen Umfeld willkommen und integriert. Die offene und freundliche Atmosphäre am Arbeitsplatz trug dazu bei, dass ich mich schnell wohl und akzeptiert fühlte.
„Ehrlich gesagt, habe ich während des Praktikums mein Zuhause überhaupt nicht vermisst. Im Gegenteil, ich habe mich so wohl gefühlt, dass ich ernsthaft darüber nachdachte, die Praktikumszeit zu verlängern."
Mein Arbeitsalltag in Österreich war durchweg positiv und erfüllend. Ich hatte das große Glück, in einem Betrieb zu arbeiten, der mich von Anfang an in die Projekte einband und mir anspruchsvolle Aufgaben übertrug, die ich auf meine eigene kreative Art und Weise lösen konnte. Immer wenn Fragen aufkamen, bekam ich sofort Unterstützung, was mir ein Gefühl der Sicherheit und Zugehörigkeit vermittelte.
Besonders bereichernd war die Teilnahme an Meetings. Dort erhielt ich nicht nur Einblicke in verschiedene Aspekte des Unternehmens, sondern konnte auch meine eigenen Ideen und Perspektiven einbringen. Die offene Kommunikation und die Möglichkeit, an Entscheidungsprozessen teilzunehmen, schufen eine positive Arbeitsatmosphäre, die meine Motivation und mein Engagement noch weiter steigerten.
Der flexible Arbeitszeitrahmen war ein weiterer Pluspunkt. Ich konnte um 9 Uhr morgens beginnen und meistens zwischen 15 und 16 Uhr meinen Arbeitstag beenden. Diese Flexibilität half mir, eine ausgewogene Work-Life-Balance zu wahren. So konnte ich effizient arbeiten und gleichzeitig meinen persönlichen Interessen und Aktivitäten nachgehen.
„Alles in allem war mein Arbeitsalltag von einer gelungenen Mischung aus eigenverantwortlichem Arbeiten, kollegialer Unterstützung und inspirierenden Team-Meetings geprägt. Diese Erfahrung hat meinen beruflichen Horizont erweitert und mich dazu motiviert, meine Fähigkeiten kontinuierlich zu verbessern."
Die Spanische Hofreitschule in Wien. Hier erlebst du die faszinierende Schönheit und Anmut der berühmten Lipizzanerhengste in atemberaubenden Dressurshows. Ein absolutes Muss für Pferde-Fans und Kulturbegeisterte!
„Wir haben Sehenswürdigkeiten besucht, Museen erkundet und die malerischen Straßen Wiens genossen. Es war eine fantastische Gelegenheit, die kulturellen Schätze der Stadt zu entdecken und die einzigartige Atmosphäre von Wien zu erleben."
Die Arbeitsatmosphäre in Wien unterschied sich deutlich von der in Deutschland, und ich empfand sie als äußerst entspannt und angenehm. Die Menschen dort waren gelassen, nahmen sich Zeit für Pausen und nahmen sich selbst nicht allzu ernst. Diese Lockerheit spiegelte sich nicht nur in der allgemeinen Stimmung wider, sondern auch in der Art und Weise, wie die Arbeit erledigt wurde.
Während meiner Zeit in Wien schätzte ich besonders die Wertschätzung für Auszeiten und die Betonung eines ausgewogenen Lebensstils am Arbeitsplatz. Meine Kollegen zeigten nicht nur fachliche Kompetenz, sondern auch eine soziale Verbundenheit, die zu einem harmonischen Arbeitsumfeld beitrug. Es war erfrischend zu erleben, wie die Menschen in Wien eine gesunde Balance zwischen Professionalität und einer entspannten Einstellung zur Arbeit gefunden hatten.
Ein besonders aufregender Moment war eine spontane Begegnung auf einer Wiese, als ich alleine ein Buch las. Eine Fremde sprach mich an und lud mich spontan zu einem Festival ein, da ihre Freundin dort tanzen würde. Diese unerwartete Einladung führte zu einem unvergesslichen Erlebnis, bei dem ich die Energie und Kreativität der Stadt auf dem Festival erlebte und eine neue Bekanntschaft schloss, die das kulturelle Leben Wiens auf besondere Weise widerspiegelte. Diese Begegnung zeigte mir, wie spontane Entscheidungen und neue Kontakte eine Stadt in ihrer vollen Lebendigkeit und Vielfalt erlebbar machen. Es war ein Moment der Offenheit und des Abenteuers, der mein Wien-Erlebnis noch reicher und aufregender gestaltete.
Die Erfahrung, alleine auf eigenen Beinen zu stehen und das Leben in einer Wohngemeinschaft mit Fremden zu meistern, stärkte meine Selbstständigkeit und Anpassungsfähigkeit enorm. Die Herausforderungen des Alleinseins zeigten mir, dass ich in der Lage bin, mich selbst zu organisieren und mit neuen Situationen umzugehen. Das Alleinsein verdeutlichte mir zudem, dass ich mein eigenes Leben führen und mit mir selbst in Frieden sein konnte.
Die Selbstständigkeit und das Selbstbewusstsein, die ich während meines Aufenthalts in Wien entwickelte, sind für mich persönlich wertvolle Erkenntnisse, die weit über die berufliche Komponente hinausgehen. Diese Erfahrungen beeinflussten meine Persönlichkeitsentwicklung positiv und zeigten mir, dass ich auch in neuen Umgebungen und Situationen wachsen und gedeihen kann.
„Für junge Erwachsene, die mit dem Gedanken spielen, ins Ausland zu gehen, kann ich nur sagen: Macht es! Es ist eine unglaublich bereichernde Reise, die nicht nur eure beruflichen Fähigkeiten, sondern auch eure persönliche Entwicklung auf beeindruckende Weise fördern kann."
© Bilder: Hong-Lena Nguyen