"Als erste Station habe ich mir die Theaterschneiderei Tirelli Costumi ausgesucht. Die sind sehr bekannt für ihre Film- und Theaterkostüme und das wollte ich unbedingt einmal kennenlernen. Hier hatte ich die Chance mit ganz unterschiedlichen Materialien und Schnitten zu arbeiten. Einigen Wochen haben wir zum Beispiel nur Kostüme aus der napoleanischen Zeit für eine italienische Serie vorbereitet, das war echt etwas ganz anderes als Zuhause."
Lisann hatte sich für ihre Zeit in Rom zwei verschiedene Praktikumsbetriebe ausgesucht. Zum Einen wollte sie die Theaterschneiderei Tirelli Costumi kennenlernen, zum Anderen eine italienische Maßschneiderei namens Elinsmoda, die Festtagsmode herstellt. So konnte sie mit ganz verschiedenen Techniken und Materialien schneidern und hat viel über italienische Mode sowie Design-Vorlieben gelernt.
„Die beiden Betriebe waren wirklich total verschieden. Elinsmoda ist ein kleiner Familienbetrieb, hier konnte ich meine Kenntnisse aus der Ausbildung gut einbringen und viel selbstständig arbeiten. Das hat mir ein ganz neues Selbstvertrauen gegeben. Schön war auch, dass ich hier viele extravagante Kleider aus tollen Materialien wie Seide schneidern durfte. Hin und wieder bin ich danach sogar bei der Anprobe dabei gewesen, das war immer ein besonders schöner Moment.
Und neben der Arbeit?
Natürlich hieß es während des Erasmus+-Aufenthaltes nicht nur: Arbeit, Arbeit, Arbeit. Auch Wochenendausflüge und laue italienische Abende waren Teil der Erfahrung.
„Ich habe mich bis heute nicht an die unglaublichen Bilder gewöhnt, die Rom einen bietet. Die Stadt hat kulturell und historisch so viel zu bieten, das ich gar nicht wusste, was ich zuerst machen sollte. Mit meinen Mitbewohnern sind wir auch immer gerne auf diesen Aussichtspunkt gefahren und haben uns die Sehenswürdigkeiten aus der Ferne angeschaut - ganz ohne Touristenmassen.
„Anfangs hatte ich richtige Schwierigkeiten mit den vielen italienischen Fachbegriffen, die ich noch nicht kannte. Wir mussten uns oft mit Händen und Füßen verständigen. Aber inzwischen liebe ich Italienisch, wenn ich nun mit Freunden und Familie in der Heimat telefoniere, fällt mir ganz oft der deutsche Begriff nicht mehr ein. Schon verrückt...
Lisann hat durch ihre studentische Wohngemeinschaft, aber auch durch die Arbeit, viele neue Freunde in Italien gefunden, die sie nicht mehr missen möchte. Mit denen konnte sie am Wochenende gut Ausflüge machen. Egal, ob zum Meer, in die Berge oder in die schönen Parks, die Rom zu bieten hat, Lisann hat das italienische Wetter und die Natur dort sehr genossen.
Bilder © Lisann Breitschmid