Unglaubliche Natur in Island
In Neskaupstaður wurde ich von meiner Koordinatorin vor Ort in der Kleinstadt rumgeführt. Ich wusste nun also wo meine Arbeit, der Supermarkt, das Krankenhaus, die Berufsschule und besonders wichtig, wo die Therme war. Die Aussicht war super und nach einer längeren Erkundungstour wieder im Zimmer angekommen, konnte ich gar nicht glauben, dass ich jetzt wirklich da war. Den nächsten Tag ging es dann das erste Mal zur Arbeit.
Der erste Arbeitstag
Zehn Minuten Fußweg, an der Berufsschule vorbei und kurz vor der Therme ist also meine Arbeitsstelle. Daran kann man sich gewöhnen! Die Tür stand schon offen, als ich ankam. Die Kolleginnen haben mich direkt total lieb begrüßt. Der Geschäftsführer Heimir war unterwegs. Das Team war wirklich super cool, die Kommunikation war überhaupt kein Problem, mir wurde alles gezeigt und ich wurde in die Alltagsarbeiten mit eingebunden.
Fachlich gesehen habe ich sehr viele Arbeiten erledigt, die ich auch in Deutschland bei meiner Firma bearbeite. Nur Rechnungen über isländische Kronen konnte ich nicht verfassen, das wurde dann zum Glück übernommen. Wie es das Schicksal so wollte war die erste Kundin, der ich meine Hilfe anbieten konnte sogar eine deutsche Frau. Es war schön zu wissen, dass ich auch helfen und mein Wissen miteinbringen konnte.
Am Nachmittag habe ich dann auch Heimir kennenlernen dürfen. Der Mann ist quasi ein Universalgenie, ich hätte den ganzen Tag mit ihm reden können. Man muss dazu sagen, dass bei Multitask quasi alles gemacht wird, was man sich mit Technik vorstellen kann. In Deutschland kann man vielleicht eine Firma gründen, die sich auf IT spezialisiert. In Island muss man als kleine Firma viel mehr anbieten. Vor allem im Osten des Landes gibt es nur sehr kleine Orte, so dass man irgendwie für Kundschaft sorgen muss. Die vor Ort ansässige Fischerei ist der größte Kunde von Multitask.
Der erste Arbeitstag war bald vorbei und ich hatte jetzt schon das Gefühl ein Teil des Teams zu sein. In Neskaupstaður war alles so familiär, jeder begrüßt sich auf der Straße und jeder kennt sich. Es war ein wirklich schönes Gefühl dort zu sein.
Die nächsten Wochen war ich im Arbeitsalltag angekommen, ich hatte meine Aufgaben und wurde bei Fahrten zu Kunden mitgenommen. Die Menschen mit denen man dort gearbeitet hat, waren immer super nett und zuvorkommend und nach ein paar Tagen in Island war auch das kommunizieren in Englisch kein Problem mehr. Man gewöhnt sich dran, klar gibt es immer mal wieder fachliche Vokabeln, die man nicht kennt, aber auch das legt sich mit der Zeit.
Es gab nichts Besseres als nach der Arbeit direkt in die Therme zu gehen. Die Sonne schien schon im Frühjahr schon so lange, dass ich ohne Probleme bis 9 Uhr abends in der Therme verbringen und mir einen Sonnenbrand holen konnte. Kurz vor Ende meines Praktikums wurde ich noch so krank, dass ich sogar zur Abklärung ins Krankenhaus musste. Aber auch das habe ich überstanden und die Versicherung hat mir die vollen Kosten problemlos erstattet.
Insgesamt waren das, die bis dato die interessantesten und schönsten vier Wochen meines Lebens und ich bin unendlich dankbar für die Möglichkeit, dass ich an diesem Projekt teilnehmen durfte. Jeder der die Möglichkeit zu diesem tollen Projekt hat, sollte sich selbst überwinden und das Angebot annehmen solange man kann.
Niklas
Text © Niklas Heidemann